Jeroni Boscana (ca. 1775–1831)
Mallorquinischer Missionar und Pionier der Ethnographie der Ureinwohner Kaliforniens
Jeroni Boscana, geboren um 1775 in Llucmajor, war ein Franziskanermönch, der während der spanischen Herrschaft eine bedeutende Figur in der Missionsgeschichte Kaliforniens wurde. Er trat dem Franziskanerorden im Kloster Jesús de Palma bei und wurde als Missionar in die Neue Welt gesandt.
Ab 1806 arbeitete er in der Mission San Juan Capistrano in Alta California (heute Vereinigte Staaten), wo er mit den indigenen Acjachemen (Juaneño)-Gemeinden lebte. Neben seiner religiösen Arbeit war er einer der ersten ethnografischen Chronisten der indigenen Völker der Region.
Sein bekanntestes Werk ist das Manuskript mit dem Titel:
„Chinigchinich: Ein historischer Bericht über die Ursprünge, Bräuche und Traditionen der Indianer von San Juan Capistrano“,
Verfasst um 1825 und gilt als einzigartige Quelle zur prähispanischen Kultur Kaliforniens.
Dieser Text wurde 1846 von Alfred Robinson ins Englische übersetzt und veröffentlicht. Heute wird er als Referenzwerk zur indigenen Geschichte und Anthropologie Nordamerikas studiert.
Jeroni Boscana starb 1831 in Kalifornien und hinterließ ein Vermächtnis, das ihn als einen der ersten spanischen Ethnographen in Amerika und als den international bedeutendsten Ilucmajor des 19. Jahrhunderts auszeichnet.
📚 Wussten Sie schon…?
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Er war einer der wenigen spanischen Geistlichen, die die Weltanschauung, Religion und Rituale der indigenen Völker vor ihrer Transformation durch die Kolonialisierung detailliert dokumentierten.
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In Kalifornien wird sein Andenken in Missions- und ethnografischen Studienzentren bewahrt.
📌 Llucmajor und sein Andenken
Obwohl vor Ort wenig bekannt, Geroni Boscana stellt eine einzigartige Verbindung zwischen Llucmajor und der frühen Geschichte Kaliforniens dar. Seine Figur wird von Historikern und Anthropologen zunehmend geschätzt und ist Teil des intellektuellen Erbes Mallorcas über den Mittelmeerraum hinaus.
